Fachakademie Mallersdorf besichtigt Betreutes Wohnen des Sozialen Netzwerkes Ostbayern (SoNet)

Einblicke in den Betreuungsalltag unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge in Mallersdorf

Im Rahmen ihrer Ausbildung besuchten 26 angehende Erzieherinnen der Fachakademie in Mallersdorf eine Wohngruppe für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge, welche im ehemaligen Schwesternwohnheim neben der Klinik Mallersdorf untergebracht ist.
Die jungen Frauen konnten sich so einen Eindruck über eine Betreuungsform der Jugendhilfe, die Lebensweise der minderjährigen Flüchtlinge sowie einem sozialpädagogischen Arbeitsfeld für Erzieherinnen verschaffen. Nach Ankunft im ehemaligen Schwesternwohnheim wurden mit Neugier und großem Interesse die verschiedenen Räumlichkeiten besichtigt. Neben acht Appartments mit Küchenzeile und Bad für jeweils zwei Jugendliche gibt es Räume für Freizeitmöglichkeiten sowie ein Büro für die Mitarbeiter.
Heiko Schumann, Dipl. Sozialpädagoge (FH) und Geschäftsführer von SoNet sowie Andreas Ginel, Heilerziehungspfleger und pädagogischer Mitarbeiter in Mallersdorf führten das erste Studienjahr durch die Einrichtung. SoNet ist ein freier Träger der Jugendhilfe mit sechs unterschiedlichen Standorten in Bayern, unter anderem in der Region Straubing-Bogen, welcher neben ambulanten Jugendhilfemaßnahmen auch 16 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge im ehemaligen Personalwohnheim neben der Klinik Mallersdorf betreut.
Anschließend wurde mittels eines lebendigen Vortrags sowie persönlichen Erfahrungsberichten die Ankunft der minderjährigen Flüchtlinge ohne Eltern oder andere Verwandte im Landkreis Straubing-Bogen aufgezeigt. Nach der Ermittlung des Hilfebedarfs der Jugendlichen seitens des Jugendamtes kann für die jungen Männer zwischen 15 und 18 Jahren ein Betreutes Wohnen in Frage kommen. Hierbei werden die Jugendlichen von u. a. Sozialpädagogen, Erziehern oder Heilpädagogen bei der Bewältigung ihres Alltags, der Selbstversorgung, ihrer Verselbstständigung und der Integration in die Gesellschaft in verschiedenen Lebensbereichen unterstützt. Ganz konkret bedeutet dies, die Jugendlichen beim Einkauf sowie beim Kochen zu unterstützen, mit ihnen ihre Freizeit zu gestalten oder sie bei Behördengängen zu begleiten. Das Leben gestaltet sich u. a. durch traumatische Erfahrungen im Herkunftsland oder auf der Flucht, bürokratischer Hürden im Asylverfahren sowie sprachlicher und kultureller Barrieren für die Kinder und Jugendlichen nicht immer einfach. Ohne professionelle Betreuung wäre dies für sie nicht zu bewerkstelligen, weshalb die Jugendlichen sehr dankbar für die Hilfe und Unterstützung sind. In einer anschließenden offenen Fragerunde der Studierenden mit den beiden Referenten wurde sichtbar, welch großes Interesse die jungen Erzieherinnen an diesem sozialpädagogischen Arbeitsfeld haben.

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